Der Agronom Peter Zübli stieß Mitte der 1950er Jahre auf einen fabelhaften Fund: Er entdeckte in einem kleinen Bauernhof in Buus (CH) ein paar Körner, die sich später als seltener weißer Emmer entpuppten. Anschließend wurde dieses Urkorn in die Datenbank alter Sorten von Pro Specie Rara aufgenommen. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass diese Körner rund 40 Jahre später eine Erfolgsstory begründen werden.
Da nämlich errichtete der Biologe Markus Jenny einen Schaugarten mit alten Getreidesorten, darunter der seltene Emmer und das Einkorn. Er wollte damit die Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf dem Acker untersuchen. So konnte z. B. wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass gerade Bodenbrüter, wie die Feldlerche, vom extensiven Anbau des Emmers und Einkorns profitieren. Neben diesen neuen Perspektiven für den Artenschutz brachte das Projekt einen zusätzlichen ökologischen Mehrwert: Den Bauern der Umgebung gefiel diese Initiative und sie zogen mit. Heute wird auf rund 200 Hektar Emmer und Einkorn ökologisch angebaut und daraus konsequent nachhaltige Produkte hergestellt.
Einkorn – Quelle: Wikipedia
Urgetreidesorten wie Emmer, Einkorn und Dinkel wurden schon vor Jahrtausenden angebaut. Doch die neuen, auf maximalen Ertrag gezüchteten Getreidesorten verdrängten das Urgetreide. Spätestens mit dem Aufkommen der Bio-Welle Anfang der 1990er Jahre feiern die robusten Pflanzen ihr Revival und werden heute als hochwertig, ökologisch erzeugte Lebensmittel vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz wieder vermehrt angebaut.
Robuste, feste Hülle
Bio-Bauern schätzen vor allem, dass sich die sogenannten Spelzgetreide wie Dinkel, Emmer und Einkorn besonders unbelastet von Umwelteinflüssen zeigen. Ihr Korn ist von einer festen Hülle umgeben, die sie vor sauren Regen, Feinstaub oder Sporenpilzen schützt.
Emmer und Einkorn zeichnen sich des Weiteren durch einen geringen Nährstoffbedarf aus und können auf trockenen und mageren Böden angebaut werden. Der besondere Vorteil des Ur-Roggens liegt z. B. in seinem kräftigen und feinen Wurzelsystem. Es durchdringt den gesamten Acker und bereitet ihn für einen anschließenden Gemüse- und Getreideanbau auf.
Die schützende Spelz-Hülle bewahrt aber nicht nur den Dinkel, Emmer und Einkorn vor Umwelteinflüssen, sondern in ihr liegt auch die Widerstandsfähigkeit dieses Urgetreides begründet. Durch die Hülle, die beim Entspelzen entfernt wird, enthalten die Körner weniger Schadstoffe und machen sie leichter verdaulich.
Gesundes Urkorn
Während das Weizenkorn durch neue Zuchtmethoden auch in der Glutenstruktur verändert wurde und damit auch der Glutengehalt stetig anstieg, blieben die Urgetreidesorten in ihrer ursprünglichen glutenarmen Form erhalten. Die Folge ist eine bessere Verträglichkeit.
Als ideale Alternative zu Weizen wartet z. B. Dinkel mit mehr Vitaminen auf und ist auch eiweißreicher. Und noch eine tolle Eigenschaft zeichnet dieses Urgetreide aus: Es liefert eine sehr gute Quelle für die Bildung von Serotonin, auch „Wohlfühlhormon“ genannt, das ihm eine stimmungsaufhellende Wirkung zuschreibt.
Mit den Urgetreidesorten wird nicht nur der Ackerbau, die Fauna und Flora vielfältiger, sondern sie beeinflussen auch unser Geschmackserlebnis: Auf den würzigen bis leicht nussigen Geschmack sind trendige Köche und Foodies ebenso aufmerksam geworden wie ernährungsbewusste Konsumenten. Ob in der Pasta, im Kuchen oder als Reis – das Urgetreide feiert in den tonangebenden Küchen sein Comeback. Und so verwundert es nicht, wenn die New York Times ihren Beitrag über das Urkorn mit dem Zitat des bekannten italienischen Küchenchefs Marco Canora schließt: „Jetzt gibt es eine Diskussion darüber, was ein Urkorn ist. Man muss wissen, wo es wächst und wer es angebaut hat. So wie früher bei den Äpfeln, so ist das jetzt mit den Körnern.“ (frei übersetzt)
Dieser Gastbeitrag stammt von Barbara Kanzian. Auf ihrem Blog über Land schreibt die Journalistin, Bloggerin und Social Media Strategin über innovative Ideen in der Landwirtschaft und die Menschen, die sie vorantreiben. Wir stellen dir die Überländerin und ein paar besonders interessante Beiträge von ihr vor -> Zum Portrait
Die Bilder von Einkorn und Emmer stammen von Wikipedia und sind Creative Commons SA 3.0 lizensiert.
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